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1. Geschichte der Römer - S. 47

1836 - Leipzig : Baumgärtner
T , 47 truppen daraus verfertigt waren; eiserne führte erst Camillus ein. Als Großgriechenland römisch geworden und durch den punischen Krieg die Einfuhr des Kupfers aus Cyprus gehemmt war, so wurde alln^hlig das Silber Courant, das schwere Kupfergeld aber in leichte Scheidemünze verwandelt; der Werth wurde auf-z, zuletzt auf ^ des ursprünglichen Gehalts herabgesetzt. Das As erhielt einen Werth von ungefähr sechs Pfennigen, doch ist, aller Berechnungen ungeachtet, die genaue Bestimmung noch nicht völlig ausgemittelt, wobei die Zeitalter und der veränderte Metallgehalt der Münzen berücksichtigt werden müssen. Um seine Herrschaft zu befestigen, vermahlte Servius seine Töchter mit den Söhnen des Tarquinius Priscus: die bösartige und herrschsüch- tige Tullia mit dem sanften Aruns, die jüngere Tullia mit dem rankevollen Lucius Tarquinius. Die altere Tullia wurde aber bald mit dem gleichgesinnten Lucius vertraut, tödtete ihre Schwester und ihren eigenen Gemahl, und vermahlte sich mit ihrem Schwager. Der durch Gram gebeugte König wollte die Königswürde niedcrlegen und eine ganz republikanische Verfassung einführen. Um dies zu hindern, bildete Lucius eine Verschwörung, erschien als König geschmückt in der Curie, setzte sich auf den Thron, stürzte den greisen Servius, der ihn deshalb zur Rede stellte, die Treppe hinunter und ließ den schon halb entseelten Greis durch nachgeschickte Knechte ermorden. Tullia eilte sogleich in ihrem Prachtwagen auf den Markt, begrüßte ihren Gemahl zuerst als König; er aber gebot ihr dem Ausiaufe zu enteilen. In einer Gasse, die seitdem die verruchte hieß (vieu8 ^eleratuch, lag die Leiche ihres Vaters. Der Kutscher hielt bei diesem Anblick die Zügel an, aber die Rasende gebot, über den Leichnam hiwegzufahren, so das der Wagen und sie selbst mit dem Blute des Vaters besprützt wurde. (Siehe die Abbildung Ix- 6.) Nach einer andern Sage soll der König aus einem Gefechte zwischen seinen und des Tarquinius Anhängern fliehend erschlagen worden seyn; Tullia aber über die blutige Leiche gefahren seyn, als sie hinfuhr, um Besitz vom Königshause zu nehmen. So starb Servius nach 44 jähriger Herr- schaft im I. 534 v. Chr., ein tapferer, weiser und vom Volke geliebter König. Daß wir in dieser ins Gräßliche ausgebildeten Dichtung keine historische Wahrheit suchen dürfen, ist wohl nicht zu bezweifeln; so viel ist aber gewiß, daß eine patricische Gegenrevolution die Anordnungen des volksfreundlichen Königs zu vereiteln strebte und dazu eine gewalt- same Thronveränderung unterstützte.

2. Alte Geschichte - S. 67

1872 - Mainz : Kunze
J m. Der pclojjdttncftfdic frteg. 431-404 t). m)t. 2)ie Einheit, tueidfje matt nad) der ©dejtad^t bei ^tatää gehofft, ist igefc^eitert; üielme^r fyat fidf) ein fcfjroffer £)uali§mu§ graeier <55ro£jftaaten au^gebitbet, Sitten und ©parta, roetd^e in fidf) §u= gleicf) den ©egenfa^ groeier antipatf)ifcf)en ©tämme, be3 iottifd^en und be§ borifdfjen, und jraeier fidf)befämpfenben potitifdfjen ^rin= ^ipien, be3 bemofratifcfien unbbeg ariftofratifdpen, uertreten. Sdie bisherigen Reibungen taffen den batbigen gufammenftoft af)nen und bereiten ifjn oor (,,id) fefie die ^lutfjen be3 Äriegä t)om ^elo= ponneä tjer fid) roätjen" ^ßerifteg); den unmittelbaren Stntaf] geben die epibamnifcfien Sfimrren und der f orint^ifdfjs forfpr äif dfje ^rieg 435—431, die Einleitung gu dem 30jä^rigen Kriege. 435 in der forintt)ifd(j= forfyräifcfjen ^ßflangftabt @p ibamno3 (ittijrifdfje $üfte) Vertreibung der regierenben ©efdfjledfjter burdfj den Sdemog: die bemofratifcfje Partei, oon den geflüchtetenjstriftofraten und den i^nen oerbünbe-ten ilttyrifdfjen 23arbaren bebrangt, fdjicft nad) ^or!qraf bort ab* ßetoiefen nadfj ^orint| um^ülfe, roetdje die teuere ©tabt, längft gegen ifjre £od)terftabt Äorftyra gereift, otjne ^ögern geraä^jl 3>n den dampfen um @pibamno3, loetdfjeä enblid^ fallt, erf^en fid^ die Seibenfd^aftcn, und die .florfgräer, auf die £)auer der !orintf)i]d^en 2ftacf)t niefit getoadjfen, fudien 2lufnal)me in die atfyenifdjejbunbeäs genoffenfcfiaft. £)ie Sttfjener fdfjtiefsen (433) ein ©d^uijbünbnijs (im-fxaylav ov ovft/uayjuv Sjfjuf.) mit itjnen, f dulden einj8epba(|tungä= ^efdfjioaber, raetdf)e3 aber in dem nun fotgenben 3uiammenfto^ bei den ©gbotainfeln (epirotifdje Klüfte) in den ^ampf eingreift und nodj am 5tbenb der ©d)tad)t bitrdj 20 neuangefommene at£ie= nifdfje ©cfjtffe oerftarft nrirb. Sie erbitterten Äorint^er reifen die 5*

3. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 236

1902 - Paderborn : Schöningh
- 236 Unter tausendfachen Gefahren gelangte er in das Gebiet der Dalekarlen. nahm, von den tapferen und freiheitliebenden Bauern untersttzt, Stock-Holm ein und befreite Schweden von der dnischen Herrschaft. Der Befreier Gustav Wafa wurde zum Könige gewhlt (1523). Um die Macht des Knigtums zu heben, suchte er die Rechte der hohen Geist-lichkeit zu beschrnken und aus den Kirchengtern ein reiches Kronland zu gewinnen. Die Verbreitung der lutherischen Lehre nach Schweden begnstigte seine Absichten, und der Reichstag zu Westerts, zu dem er auch Vertreter des Brger- und Bauernstandes zuzog, genehmigte nach einigem Widerstreben die Einziehung der Kirchengter und die Ein-shruug der Reformation (1527). 4. Die slavischen Lnder. In Polen blieb, wenngleich die freie Verfassung des Landes das Eindringen lutherischer und calvinistischer Lehren erleichterte, dennoch der grte Teil des Adels und des Volkes der alten Kirche treu. In Livland fand dagegen das lutherische Be-kenntnis Aufnahme. In Ungarn wandte sich ein groer Teil des Adels der neuen Lehre zu. 5. England. Hier regierte Das Haus Tudor, 14851603.1 Heinrich Vii. schwang sich durch den Sieg bei Bosworth 1485 auf den Thron und beendete den Brgerkrieg zwischen den Husern Jork und Lancaster. Sein Sohn Heinrich Viii. (15091547) war anfangs ein heftiger Gegner der Reformation und schrieb selbst gegen Luther ein Buch der die sieben Sakramente, wofr ihn der Papst mit dem Namen eines ,Defensor fidei' ehrte. Aber bald betrat er eine andere Bahn. Da er sich nm-lich von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien. der Witwe * _Heinrich Vii. f 1509.__ Heinrich Viii. f 1547, Margareta, Maria, Gem. l. Kath. von Aragonien, Gem. Jakob Iv. Stuart, Gem. Karl v. Suffolk. 2. Anna Boleyn, K. v. Schottland. 3. Jane Seymour. Franziska, Jakob V. Gem. Heinrich Gray. Maria Stuart. Johanna Gray. Jakob I. (Vi.), ___K. v. Grobritannien, f 1625. 1. Maria 2. Elisabeth 3. Eduard Vi. t 1558. t 1603. f 1553.

4. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 244

1902 - Paderborn : Schöningh
244 in Verbindung; da traf den ttigen und beim Volke beliebten König der Dolch Ravaillacs (1610). 2. Ludwig Xiii. (16101643). Whrend der Minderjhrigkeit Ludwigs fhrte seine Mutter Maria von Medici die Vormundschaft-liche Regierung. Als der König grojhrig geworden, verwies er seine herrschschtige Mutter nach Blois. Schon wollte diese offenen Krieg erheben, da brachte der Bischof von Lu?on, Jean Armand du Plefsis, eine Ausshnung zwischen ihr und dem Könige zuwege. So trat dieser bedeutende Staatsmann, welcher spter zum Kardinal und Herzog von Richelieu erhoben wurde, jetzt an das Staatsruder, welches er fortan bis zu seinem Tode mit sicherer Hand fhrte (162442). Er verfolgte in den inneren Verhltnissen des Staates den Grundsatz, die knigliche Macht ganz unumschrnkt zu machen. Daher wies er mit Nachdruck alle Ansprche zurck, welche der hohe Adel und die Parla-mente oder die obersten Gerichtshfe der einzelnen Landesteile auf Teil-nhme an der Regierung machten. Aus demselben Grunde brach er auch die Sonderstellung der Hugenotten, welche mit ihren festen Pltzen noch immer gleichsam einen Staat im Staate bildeten, und nahm ihnen trotz der Untersttzung der Englnder ihren wichtigsten Sicherheitsplatz La Rochelle (Dep. Charente inferieure), belie ihnen aber ihre freie Religionsbung. Nach auen ging seine Politik dahin, Frankreich zur herrschenden Macht in Europa zu erheben und das bergewicht des habsburgischen Hauses zu brechen. Daher begnstigte er die Auflehnung der deutschen Protestanten gegen den Kaiser und wute im dreiigjhrigen Kriege immer neue Gegner gegen sterreich ins Feld zu führen. Da er die Literatur und Kunst als einen Hebel des Nationalruhms erkannte, so suchte er den Beifall der Gelehrten und Knstler fr das Knigtum zu gewinnen und stiftete die franzsische Akademie (1635). Auch zur Grndung einer tchtigen Seemacht gab er den ersten Ansto. 2. England. 121. Das Hauptstreben der Knigin Maria der Katholischen (15531558) ging dahin, die katholische Religion im Lande wieder zur Geltung zu bringen. Ihre Vermhlung mit Philipp Ii., dem Erben der spanischen Krone und erklrten Gegner der Protestanten, leistete diesem Bemhen Vorschub; jedoch erschien ihr Gemahl nur zweimal in England. Der Erzbischos Cranmer, welcher unter der Regierung Eduards das Reformationswerk weiter gefhrt hatte, und viele andere

5. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 247

1902 - Paderborn : Schöningh
247 zum Umstrze der Regierung in England anklagen und, obwohl Maria jede Teilnahme leugnete, durch das Parlament das Todesurteil der sie aussprechen. Nachdem das Urteil mit der kniglichen Unterschrift ver-sehen war, ordnete der Staatssekretr (Davison) die Vollstreckung an. Nach neunzehnjhriger Gefangenschaft starb Maria Stuart zu Fothering-hay (Grafsch. Northampton) auf dem Blutgerst 1587. b) Der Kampf gegen die spanische Armada, 1588. Als Rcher der unglcklichen schottischen Knigin beschlo jetzt Philipp Ii. von Spanien, welcher sich schon lngst die Vertretung der katholischen Sache zur Aufgabe gemacht hatte, aufzutreten. Maria selbst hatte ihm, falls ihr Sohn Jakob von der katholischen Religion abfalle, die Krone von Schottland bertragen. Auch an sonstigen Grnden zum Kriege fehlte es nicht. Elisabeth hatte den Niederlndern bei ihrer Emprung gegen die spanische Herrschaft ein Heer unter ihrem Gnstling L ei c est er (spr. Lester) zu Hilfe gesandt, und der englische Seeheld Franz Drake hatte auf den westindischen Besitzungen der Spanier mitten im Frieden unerhrte Verheerungen angerichtet. Daher rstete Philipp eine stolze Flotte von 130 Segeln, die unberwindliche Armada", um England zu unterwerfen; auch der Papst (Sixtus V.) begnstigte das Unternehmen und versprach Hilfsgelder zu zahlen. Die Flotte sollte den von englischen und hollndischen Schiffen gesperrten Hafen Dnkirchen ein-nehmen, sich hier mit einem Heere des Herzogs von Parma (vgl. S. 253) vereinigen, dann in die Themse einlaufen und eine Landung in der Nhe Londons versuchen. Elisabeth betrieb, von ihrem ganzen Volke unter-sttzt, die Anstalten zur Gegenwehr. Als endlich um die Mitte des Jahres 1588 die Flotte unter dem Herzoge von Medina Sidonia im Kanal erschien, wurde sie auf der Hhe von Dnkirchen von dem englischen Admiral Howard (spr. Haurd) und vom Sturme so zu-gerichtet, da sie sich in den Hafen von Calais zurckziehen mute. Bon hier wollte Medina Sidonia um die Nordspitze Englands herum die Rckkehr antreten, aber bei den Orkney-Jnseln ging ein groer Teil der Schiffe im Sturme unter. Nur klgliche Trmmer kehrten nach Spanien zurck. Whrend König Philipp sich damit trstete, da seine Flotte nur durch den Sturm und nicht durch die Gegner besiegt sei, feierten die Englnder ihren Sieg zugleich als einen Triumph des Pro-testantismns. Der khne Franz Drake versuchte, wenngleich vergebens, die Eroberung von Lissabon und verbrannte eine spanische Flotte im Hafen von Cadix.

6. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 248

1902 - Paderborn : Schöningh
248 Der Aufstand in Irland. Die Plnderungen an den spanischen Ksten bewogen Philipp, den Englndern einen Aufstand in Irland zu erregen. Die alte celtische Bevlkerung dieser von dem Könige Heinrich Ii. (1171) unterworfenen Insel war, während in England die Reformation Aufnahme fand, dem katholischen Glauben treu geblieben. Da die Iren von den englischen Statthaltern hart gedrckt wurden, so war es nicht schwer, den alten, noch durch die Verschiedenheit der Religion verstrkten Stammesha zu einem furchtbaren Aufruhr zu entflammen. Elisabeth sandte ihren Liebling Essex, welcher nach Leicesters Tode in ihrer Gunst am hchsten stand, zur Unterdrckung des Ausstandes nach Irland. Dieser lie sich von dem Anfhrer der Aufstndischen zu einem ungnstigen Ver-trage verleiten und kehrte ohne Urlaub nach London zurck. Als ihn die Knigin wegen dieses eigenwilligen Versahrens seiner Stelle entsetzen lie, erhob er die Fahne der Emprung und trat mit dem König Jakob Vi. von Schottland, dem Sohne der Maria Stuart, in Verbindung. Aber es regte sich keine Hand fr ihn; er mute flchten und sich in seinem Landhause ergeben. Sein Haupt fiel unter dem Beile des Henkers. Der Tod ihres Lieblings schmerzte die Knigin tief; sie wurde schwermtig und starb bald darauf (1603). War auch Elisabeths Charakter nicht fleckenlos, so hat sie doch die Wohlfahrt ihres Landes mchtig gefrdert. Unter ihrer Regierung begann die Vorherrschaft Englands zur See. Franz Drake befuhr die ganze Westkste von Amerika, Davis die Westkste von Grnland, Walter Raleigh grndete die zu Ehren seiner Knigin benannte Kolonie Virginien. Im Kriege mit Spanien lanbeten englische Schiffe in Marokko, Guinea und an den Ksten der Serberei. Den Spaniern zum Trotz fuhren Englnder nach Ostindien und besetzten zur Untersttzung dieser Fahrten St. Helena. Schon begann in Ostindien die Handelsgesellschaft der ostindischen Kompagnie ihre ersten Eroberungen. Durch einen gnstigen Handelsvertrag gewann England fast den ganzen Handel mit Rulanb, fo da selbst in den nordischen Meeren die Vorherrschaft der Hansa gebrochen wurde. Die Gewerbttigkeit nahm einen mchtigen Aufschwung, indem eingewanderte Hollnder manche neue Gewerbszweige einfhrten. Bei dem steigenden Wohlstnde entfaltete sich auch die Dichtkunst (William Shakespeare) zur schnsten Blte. Dieser Glanz der Herrschaft Elisabeths wird verdunkelt durch die Hrte, mit der sie in der spteren Zeit ihrer Regierung die Katholiken und Puritaner verfolgte. 3, Spanien. 122. Das Streben Karls I. (V.) (1516 1556) ging in Spanien vorzglich dahin, die mannigfachen Vorrechte der Cortes oder

7. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 246

1902 - Paderborn : Schöningh
246 Franz Ii. und kehrte nach dessen frhem Tode (1561) in ihre Heimat zurck. In Schottland hatte sich unterdes die Reformation ausgebreitet, welche Jakobs V. Gemahlin, die nach dessen Tode die Regierung fhrte, zu unterdrcken suchte. Die Protestanten schloffen, von dem heftigen John Knox (spr. Nox), einem Freunde Calvins, angefeuert, den sogenannten Covenant und reizten auch das Volk zum Wiberstanbe gegen den Klerus auf. Bergebens suchte Maria Stuart, als sie beim Tode ihrer Mutter den schottischen Thron bestieg, die Zwistigkeiten beizulegen. Um nun eine Sttze gegen die Neuerer zu gewinnen, heiratete sie den schottischen Ebelmann Darnley (spr. Darnleh). Trotz seines Wunsches ernannte sie bissen aber nicht zum Mitregenten, sonbern bertrug dem Geheimsekretr Rizzio, einem gewanbten Italiener, die Leitung der Ge-schste. Darnley, gekrnkt und eiferschtig auf Rizzios Einflu, lie ihn im Vorzimmer der Knigin ermorben. Diese ruchlose Tat entsrembete die Knigin ganz ihrem Gemahl. Erst als dieser in eine heftige Krank-heit verfiel, nherte sie sich ihm wieber und pflegte ihn in einem bei Ebinburg gelegenen Landhause. Whrenb sie auf einem Besuche abwesenb war. wrbe das Lanbhaus durch Pulver in die Luft gesprengt; Darnley selbst fand man in der Nhe erdrosselt am Boden liegen. Maria ver-whlte sich bald darauf mit dem Grasen Bothwell (spr. Bouell), obwohl ihn das Gercht allgemein als Darnleys Mrder bezeichnete. Durch diesen unberlegten Schritt verlor sie die Zuneigung des Volkes. Bothwell wurde zur Flucht gentigt. Sie selbst wurde in Hast gebracht und zu Gunsten ihres Sohnes Jakob (Vi.) zur Thronentsagung gezwungen. Es gelang ihr freilich, aus dem Gefngnis zu entkommen; aber als sie ihr Thronrecht verteibigen wollte, wrbe sie in einer Schlacht besiegt. Von allen verlassen, flchtete sie zu ihrer grten Feinbin Elisabeth. 1568. Gleich nach ihrer Ankunft in England wrbe sie in gefnglicher Haft gehalten und des Gattenmorbes angeklagt. Sie erklrte die zur Begrn-bung der Anklage vorgelegten Briefe und Gebichte an Bothwell fr unecht. Elisabeth, persnlich gereizt, weil Maria einst Titel und Wappen einer Knigin von England angenommen und die Tochter der Anna Boleyn fr unberechtigt zur Thronfolge erklrt hatte, hielt ihre Gegnerin bestnbig in harter Gefangenschaft. Der Herzog von Norfolk (spr. Nor-sott) und Thomas Babington bten ihren Versuch, die gefangene Knigin zu befreien, mit dem Tode. Elisabeth, welche frchtete, Maria mchte mit Hilfe der noch immer zahlreichen Katholiken im Lande Un-ruhen erregen, lie sie der Mitwissenschaft mit dem Plane Babingtons

8. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 245

1902 - Paderborn : Schöningh
- 245 angesehene Protestanten starben auf dem Blutgerst. Diese Strenge und der Verlust von Calais (s. S. 239) entfremdeten der Knigin die Gemter des Volkes. Ihre Nachfolgerin Elisabeth (15581603), die Tochter der Anna Boleyn. hatte in ihrer Jugend mannigfache Schicksale erlebt und sogar eine Zeit-lang im Tower gefangen gesessen. Jedoch hatte sie eine gute wissen-schaftliche Ausbildung genossen; sie war selbst im Lateinischen und Grie-chischen so wohl bewandert, da sie mit Vorliebe die alten Klassiker las. Schon die Wahl ihrer Rte, des William Cecil und des Nicolaus Bacon. lie erwarten, da sie das durch Marias Regierung unter-brochene Reformationswerk wieder aufnehmen werde. Nach einigem Schwanken nahm sie auch wirklich eine entschiedene Stellung zu Gunsten der Protestanten, zumal von den Katholiken die Rechtmigkeit ihrer Thronfolge beanstandet wurde. Die Hauptstze des Glaubens wurden nun durch eine Versammlung von Geistlichen in 39 Artikeln zusammen-gefat, in denen die Messe, die Beichte und der Clibat fr aufgehoben erklrt und die Knigin als kirchliches Oberhaupt anerkannt wurde. Die Anhnger dieser Kirche nannten sich, weil die Oberleitung derselben Bischfen anvertraut war. Episkopalen. Ihnen standen als eine nicht unbedeutende Partei die Presbyterianer gegenber, welche nach dem Vorgange des Calvinismus selbstgewhlte lteste an die Spitze der Kirchen-leitung stellten. Von diesen schieden sich spter die Puritaner, welche eine Gleichberechtigung der Gemeindeglieder anerkannten und fast alle kirchlichen Ceremonien verwarfen, und die Jndependenten, welche keine geschlossene kirchliche Gemeinschaft anerkannten und fr jede kirchliche Gemeinde Unabhngigkeit verlangten. In politischen Dingen zeigten die Puritaner und Jndependenten eine Hinneigung zur republikanischen Staats-form. Alle Geistlichen, welche den Suprematseid verweigerten, wurden ihrer Stellen entsetzt, und Katholiken wie Presbyterianer hatten den Druck der Regierung zu erfahren. a) Elisabeth und Maria Stuart. In ihrer Verwandten Maria Stuart sah Elisabeth ihre gefhrlichste Nebenbuhlerin. Diese war die Urenkelin des englischen Knigs Heinrich Vii. und die Tochter des schottischen Knigs Jakob V. und aus dem durch sein Unglck gleich den griechischen Pelopiden berhmt gewordenen Hause Stuart eut-sprossen. In ihrer Jugend wurde sie an den franzsischen Hof geschickt, da ihre Mutter aus dem Geschlechte der Guisen stammte. Hier ver-mahlte sie sich mit dem franzsischen Dauphin und spteren König

9. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 - S. 244

1902 - Paderborn : Schöningh
. 244 in Verbindung; da traf den ttigen und beim Volke beliebten König der Dolch Uavaillacs (1610). 2. Ludwig Xiii. (16101643). Whrend der Minderjhrigkeit Ludwigs fhrte seine Mutter Maria von Medici die Vormundschaft-liehe Regierung. Als der König grojhrig geworden, verwies er seine herrschschtige Mutter nach Blois. Schon wollte diese offenen Krieg erheben, da brachte der Bischof von Luyon, Jean Armand du Plessis, eine Ausshnung zwischen ihr und dem Könige zuwege. So trat dieser bedeutende Staatsmann, welcher spter zum Kardinal und Herzog von Richelieu erhoben wurde, jetzt an das Staatsruder, welches er fortan bis zu seinem Tode mit sicherer Hand fhrte (162442). Er ver-J folgte in den inneren Verhltnissen des Staates den Grundsatz, die knigliche Macht ganz unumschrnkt zu machen.^. Daher wies er mit Nachdruck Me Ansprche zurck, welche der hohe Adel und die Parla-mente oder die-obersten Gerichtshfe der einzelnen Landesteile auf Teil-nhme an der Regierung machten. Aus demselben Grunde brach er auch die Sonderstellung der Hugenotten, welche mit ihren festen Pltzen noch immer gleichsam einen Staat im Staate bildeten, und nahm ihnen trotz der Untersttzung der Englnder ihren wichtigsten Sicherheitsplatz ritr La Rochelle (Dep. Charente inferieure), belie ihnen aber ihre . freie Religionsbung. Nach auen ging seine Politik dahin, Frankreich, zur herrmmdlll_l>!Mt in.zurspa zu erbeben und das bergewicht des \\ Habsburgischen Hauses zu brechen. Daher begnstigte er die Auflehnung der deutschen Protestanten gegen den Kaiser und wute im dreiigjhrigen I Kriege immer neue Gegner gegen sterreich ins Feld zu führen. Da er die Literatur und Kunst als einen Hebel des Nationalruhms erkannte, so suchte er den Beifall der Gelehrten und Knstler fr das Knigtum zu gewinnen und stiftete die franzsische Akademie (1635). Auch zur Grndung einer tchtigen Seemacht gab er den ersten Ansto. S. England. 121. Das Hauptstreben der Knigin Maria der Katholischen (15531558) ging dahin, die katholische Religion im Lande wieder zur Geltung zu bringen. Ihre Vermhlung mit Philipp Ii., dem Erben der spanischen Krone und erklrten Gegner der Protestanten, leistete diesem Bemhen Vorschub; jedoch erschien ihr Gemahl nur zweimal in England. Der Erzbischos Cranmer. welcher unter der Regierung Eduards das Reformationswerk weiter gefhrt hatte, und viele andere

10. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 - S. 245

1902 - Paderborn : Schöningh
- 245 angesehene Protestanten starben auf dem Blutgerst. Diese Strenge und der Verlust von Calais (s. S. 239) entfremdeten der Knigin die Gemter des Volkes. Ihre Nachfolgerin Elisabeth (15581603), die Tochter der Anna Boleyn, hatte in ihrer Jugend mannigfache Schicksale erlebt und sogar eine Zeit-lang im Tower gefangen gesessen. Jedoch hatte sie eine gute wissen-schaftliche Ausbildung genossen; sie war selbst im Lateinischen und Griechischen so wohl bewandert, da sie mit Vorliebe die alten Klassiker las. Schon die Wahl ihrer Rte, des William Cecil und des Nicolaus Bacon. lie erwarten, da sie das durch Marias Regierung unter-brochene Reformationswerk wieder aufnehmen werde. Nach einigem Schwanken nahm sie auch wirklich eine entschiedene Stellung zu Gunsten der Protestanten, zumal von den Katholiken die Rechtmigkeit ihrer Thronfolge beanstandet wurde. Die Hauptstze des Glaubens wurden nun durch eine Versammlung von Geistlichen in 39 Artikeln zusammengefat. in denen die Messe, die Beichte und der Clibat fr aufgehoben erklrt und die Knigin als kirchliches Oberhaupt anerkannt wurde. Die Anhnger dieser Kirche nannten sich, weil die Oberleitung derselben Bischfen anvertraut war. Episkopalen. Ihnen standen als eine nicht unbedeutende Partei die Presbyterianer gegenber, welche nach dem Vorgange des Calvinismus selbstgewhlte lteste an die Spitze der Kirchen-leitung stellten. Von diesen schieden sich spter die Puritaner, welche eine Gleichberechtigung der Gemeindeglieder anerkannten und fast alle kirchlichen Ceremonien verwarfen, und die Jndependenten. welche keine geschlossene kirchliche Gemeinschaft anerkannten und fr jede kirchliche Gemeinde Unabhngigkeit verlangten. In politischen Dingen zeigten die Puritaner und Jndependenten eine Hinneigung zur republikanischen Staats-form. Alle Geistlichen, welche den Suprematseid verweigerten, wurden ihrer Stellen entsetzt, und Katholiken wie Presbyterianer hatten den Druck der Regierung zu erfahren. a) Elisabeth und Maria Stuart. In ihrer Verwandten Maria Stuart sah Elisabeth ihre gefhrlichste Nebenbuhlerin. Diese war die Urenkelin des englischen Knigs Heinrich Vii. und die Tochter des schottischen Knigs Jakob V. und aus dem durch sein Unglck gleich den griechischen Pelopiden berhmt gewordenen Hause Stuart ent-sprossen. In ihrer Jugend wurde sie an den franzsischen Hof geschickt, da ihre Mutter aus dem Geschlechte der Guisen stammte. Hier ver-mahlte sie sich mit dem franzsischen Dauphin und spteren König
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